Vorwürfe in der Partnerschaft – wie damit umgehen?

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Ihr Mann oder Ihre Frau macht Ihnen ständig Vorwürfe in der Beziehung? Sie fühlen sich durch Schuldzuweisungen in der Partnerschaft angegriffen und ärgern und rechtfertigen sich. Eine bessere Kommunikation mit dem Partner kann Wunder bewirken, gegenseitig besser miteinander umzugehen ohne einander die Schuld zu geben.

Benjamin und Miranda beispielsweise. Sie waren jetzt 18 Jahre verheiratet. In den ersten fünf Jahren ihrer Ehe haben sich die beiden sehr gut vertragen. Sie verbrachten glückliche Zeiten zusammen. Aber im Laufe der Jahre schlich sich der Alltag ein. Immer öfters hatten beide das Gefühl, Schuld an irgendetwas zu haben. Sie fühlten sich oft durch Blicke vom anderen verurteilt. Dazu kamen handfest Vorwürfe, die gegenseitige Toleranzschwelle wurde immer niedriger.




Beziehungskrise durch Vorwürfe

Darunter litt Benjamin besonders und manchmal fragte er sich, ob er gehen oder bleiben sollte. Er fühlt sich von seiner Frau überhaupt nicht mehr geliebt. Gegenseitige Schuldzuweisungen blieben nicht aus. Am liebsten wäre er ausgezogen und hätte sein eigenes Leben geführt. Aber vor dem Alleinsein hatte er Angst. Und außerdem liebte er Miranda immer noch. Aber er hatte den Eindruck, sie machte ihm fast täglich wilde Vorwürfe und warf ihm Beleidigungen an den Kopf. Was ist die Psychologie dahinter?

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Es war eigentlich ganz egal, was er tat. Jede Kleinigkeit diente ihr dazu, an ihm herumzumeckern. Er hatte ihr in den vergangenen Jahren öfters vorgeschlagen, eine Paar-Therapie zu machen. „Du spinnst, sowas mache ich niemals“, hatte sie darauf geantwortet. Sie schien permanent unzufrieden zu sein in der Partnerschaft mit ihm.

Neue Wege der Kommunikation finden 

Benjamin resignierte immer mehr und das wirkte sich auf seine Beziehung aus. Aber beide wollten nicht an Trennung denken. Ganz aufgegeben hatte er immer noch nicht. Er ging allein zu einem Beziehungstherapeuten und ließ sich beraten. Dort erfuhrt er, dass es beim ihm zuhause immer gleich ablief. Er machte irgendetwas in den Augen seiner Partnerin falsch, und schon ging es wieder los mit den Angriffen und Vorwürfen.

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Er erkannte bei einem Kommunikationstraining, dass die Vorwürfe meist destruktiv waren. Seine Frau war gar nicht daran interessiert, die Sichtweise ihres Mannes zu hören. Miranda war sich so sicher, im Recht zu sein. Schließlich hatte er ihre Erwartungen nicht erfüllt und musste aus ihrer Sicht dafür gemaßregelt werden. So hatte sie es von klein auf gelernt und fühlte sich absolut im Recht.

In diesen Situationen hatte sich Benjamin meist verteidigt und gerechtfertigt, wurde er doch immer wieder heftig perönlich angegriffen und beleidigt. Dann zog er sich lieber ganz zurück und schwieg. Bei den beiden entstand ein Kreislauf von Vorwürfen, Beschuldigungen und Gegenbeschuldigungen. Es hatte sich ein festes Verhaltensmuster etabliert, das durchbrochen werden musste laut Therapeut.

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Benjamin erfuhr, dass Miranda und er eine neue Art der Kommunikation finden mussten, um aus diesem Teufelskreislauf der Vorwürfe in der Partnerschaft ausbrechen zu können. Der Therapeut empfahl, das Gespräch in der Ich-Form zu führen und Benjamin könne die Beziehung retten.

Beziehung retten durch Gesprächskultur

Es gibt einige Regeln für eine bessere Kommunikation in Beziehungen, wenn es zu einer Beziehungskrise mit Streitpotenzial kommt. Dazu gehört es, die eigene Meinung zu sagen: „Ich finde, dass es so oder so ist“. Dabei können Sie ruhig Ihre eigene Enttäuschung oder Ärger zum Ausdruck bringen: „Ich bin enttäuscht, weil du…“ oder „Es ärgert mich, dass du…“.

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Außerdem dürfen Sie Ihre Wünsche zum Ausdruck bringen: „Ich wünsche mir von dir, dass du zukünftig…“ oder „Ich möchte gerne, dass du …“. Wenn Sie in der Ich-Form zum Partner sprechen, dann hat er die Möglichkeit, auch seine eigene Sichtweise darzustellen. Dabei kommt es natürlich vor, dass man nicht immer einer Meinung ist. Meinungsverschiedenheiten können durch Kompromisse entschärft werden.

Dabei ist es wichtig, miteinander einen Weg zu finden, wie Sie beide zufriedener werden mit der Situation. Wie soll es weitergehen. Hier einen gemeinsamen Kompromiss zu finden ohne Vorwürfe zu machen hilft Ihnen weiter. Das gelingt, wenn Sie einander im Gespräch respektieren und die Argumente des anderen nicht einfach unter den Teppich kehren.

Zu einer gemeinsamen Lösung finden

Benjamin nahm aus dem Gespräch mit dem Beziehungsexperten viele wertvolle Impulse mit. Er verstand, dass seine Frau Miranda durch ihre Vorwürfe an ihn ihre eigenen Unzufriedenheit zum Ausdruck brachte. Der Therapeut empfahl ihm, hier nachzufragen, bevor Benjamin in die Gegenwehr überging. So konnten Kommunikationsprobleme überwunden werden.

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Beim nächsten verbalen Angriff von Miranda konfrontierte er sie also mit einer verständnisvollen Reaktion und mit der Frage, warum sie diese eine Sache denn so an ihm stören würde. Dadurch musste sie sich erklären und er konnte ihr so mit einem Lösungs- oder Kompromissvorschlag entgegenkommen.

Mit der Zeit unterblieben Mirandas Vorwürfe. Sie entdeckte aufgrund seines gezielten Nachfragens, dass es oft ihre eigene Unzufriedenheit war, die die Angriffe auslösten. Sie begann, darüber nachzudenken, was sie eigentlich wirklich wollte. Beide schafften es, jetzt konstruktive Gespräche zu führen und gemeinsam eine Lösung zu finden.

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Nicht alle Vorwürfe in der Partnerschaft sind ungerechtfertigt. Manchmal ist es absolut notwendig, dem anderen mitzuteilen, wenn einem etwas gegen den Strich geht. Aber hier kommt es darauf an, in welcher Art und Weise Sie das vermitteln. Haben Sie dabei eine liebevolle Haltung, oder gehen Sie von Anfang an auf Angriff?

Lassen Sie Ihrem Partner Ihre Liebe spüren, auch im Gespräch. Und vermeiden Sie es, schnell ein paar verletzende Worte und Schuldzuweisungen einfach so auszusprechen. Gespräche zwischen „Tür und Angel“ sind nicht angemessen, sparen Sie sich ständige Vorwürfe.

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6 Antworten zu „Vorwürfe in der Partnerschaft – wie damit umgehen?“

  1. Avatar von Reiner
    Reiner

    Offensiv, konstruktiv, engagiert gewürzt mit zuhören, aussprechen lassen, weil das ein untrügliches Zeichen für gegenseitigen Respekt ist, Verständnis nicht nur fordern sondern auch entgegen bringen, und noch vieles mehr …

  2. Avatar von Franz Tremel
    Franz Tremel

    Bei einem Vorwurf ist am Besten ein Nachwurf – die Blumenvase oder aehnliches, das hilft !

    1. Avatar von Walter Hofer
      Walter Hofer

      gggggggg

    2. Avatar von Christine Spranger
      Christine Spranger

      Wie wäre es, das Ganze auszureden? Ich möchte keine Blumenvase am Kopf haben…tut doch weh, oder?

    3. Avatar von Walter Hofer
      Walter Hofer

      Würde ich doch nicht bei dir machen! gg

  3. Avatar von Walter Hofer
    Walter Hofer

    Ohren zu….ganz einfach gggg

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