Bindungsangst überwinden – Symptome und Anzeichen erkennen

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Manchmal hören Frau oder Mann vom Partner den Satz „Ich bin noch nicht bereit für eine feste Beziehung“. Solche Äußerungen sind Symptome dafür, dass Männer und Frauen für eine fixe Entscheidung noch Zeit benötigen. Er hat vielleicht Bindungsangst, die er überwinden muss.

Bindungsangst und ihre Ausdrucksformen

Fast jeder kennt solche Aussagen von Freunden oder Freundinnen, mit denen Sie aktuell zusammen sind oder von verflossenen Partnern und Partnerinnen. Sie beide lieben einander sehr, doch offensichtlich reicht das für einen von Ihnen beiden nicht aus. Speziell Männer haben häufig eine  Bindungsangst zu überwinden. Das Symptom ist Zögerlichkeit beim Eingehen einer echten Beziehung.

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Obwohl die meisten Menschen und Singles sich nichts sehnlicher als einen Lebenspartner wünschen und auf der Suche danach sind, scheint die Angst vor einer festen Bindung ein häufiges Phänomen zu sein. Obwohl sich beide für eine Paarbeziehung gefunden haben, tiefe Gefühle füreinander empfinden, drückt sich der eine oder die andere vor einer echten Entscheidung in der Liebe.

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Das Buch “Bindungsangst verstehen und überwinden: Warum Männer und Frauen unter Beziehungsangst leiden und was Sie als Betroffener oder Partner tun können” zeigt auf, dass unerkannte Bindungsangst oft dazu führt, dass Betroffene sich nicht voll und ganz auf den Partner einlassen können. Als Folge kommt es zu Beziehungsabbrüchen und Trennungen. Manchmal kommt es auch zu einer langen und quälenden Phase mit einem ungeklärten Beziehungsstatus. Das können Sie verhindern. Wie das gelingt, beschreiben die erfahrenen Paartherapeuten Ole Andersen und Theresa König. 

Was steckt dahinter, wenn Männer oder Frauen nicht in der Lage ist, sich für einen Beziehungspartner zu entscheiden und sich definitiv nicht zu seinem Partner bekennen kann? Ist es Beziehungsangst? Es gibt Personen, die sich so sehr nach einer liebevollen, vertrauensvollen und beständigen Partnerschaft sehnen.

Aber scheinbar sind sie doch nicht fähig dazu, eine Partnerschaft einzugehen. Das könnte das Symptom für eine Bindungsangst sein, die Männer und Frauen manchmal kaum überwinden können.

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Eine feste und tragfähige Beziehung ist für die meisten Menschen ein wesentliches Lebensziel. Diese Sehnsucht entspringt dem menschlichen Grundbedürfnis nach Akzeptanz, Vertrautheit und Geborgenheit. Denn es ist nur in solch einem Umfeld möglich, voller Vertrauen und Hingabe zu lieben und ohne in Angst davor zu sein, abgelehnt, verletzt oder enttäuscht zu werden.

Und trotzdem fürchten sich einige Männer und Frauen vor einer festen Bindung. Dabei fällt es diesen Personen oft schwer, ein Zuviel an Nähe zu einer anderen Person zu ertragen. Sie fühlen sich eingeengt und ziehen es vor, die eigene Freiheit zu behalten.

Es ist paradox, Sie wünschen sich einerseits eine vertraute und echte Partnerschaft. Andererseits flüchten Sie aber davor aus Angst vor der Einengung. Wie gelingt es, dieses Symptom von  Bindungsangst zu überwinden?

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Ein Symptom: Ewige Unentschlossenheit

Eines der Symptome der tiefsitzenden Bindungsangst vor der intensiven Verbindung zum anderen ist eine ewige Unentschlossenheit. Einerseits will Ihr Freund oder Ihre Freundin gern mit Ihnen zusammen sein, empfindet viel für Sie, andererseits kann er sich nicht zu einem echten Ja zu Ihnen durchringen. Die Bindungsangst ist zu stark, er kann sie kaum überwinden.

Solche Menschen entwickeln ihre eigenen Strategien, um möglichst zum Partner auf Distanz zu bleiben. Dahinter steckt mitunter die Angst vor Verletzung und Enttäuschung. Symptomatisch ist dabei die fehlende Fähigkeit und der nicht vorhandene Mut, sich auf einen anderen Menschen wirklich ganz einzulassen. Dies würde einen gewissen Kontrollverlust bedeuten, was die Person auf gar keinen Fall zulassen kann.

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Ein weiteres Anzeichen dafür, sich nicht binden zu wollen ist es, wenn Ihr Freund plötzlich aus heiterem Himmel einen Streit herauf beschwört, sozusagen grundlos, und dann eiskalt auf Ihre Argumente reagiert. Sein Verhalten ist dabei geradezu abweisend wegen seiner Bindungsangst. Er wirft Ihnen vor, Sie würden ihn einengen. Er flüchtet vor zu viel Nähe mit Ihnen.

Bindungsunfähige Personen bringen sich rechtzeitig in Sicherheit, bevor eine echte Bindung zum Partner entsteht. Sie entwickeln die diffusesten Abwehrstrategien, um immer wieder das Weite zu suchen. Betroffene verlassenen zum Beispiel ihren Freund oder ihre Freundin nach einer gemeinsam verbrachten Nacht still und heimlich, noch bevor der Partner aufwacht. Sie schleichen sich davon, noch vor dem gemeinsamen Frühstück. Die Person kann tiefsitzende Ängste vor der Bindung nicht  überwinden.

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Manchmal bleibt diesen Menschen nichts anderes übrig, als einfach Schluss zu machen aus Furcht davor, sich ewig binden zu müssen. Die Liebe zwischen Männer und Frauen mag immer noch vorhanden sein, aber der Erhalt der eigenen Kontrolle scheint überlebenswichtig. So kommt es zur Flucht vor der Entscheidung.

Jede Ablenkung kommt dem Fliehenden dann gerade recht, um ja nicht mit dem Thema „Nähe“ konfrontiert zu werden. Um das zu vermeiden, stürzen sich Betroffene in die Arbeit oder in exzessiven Sport. Manche suchen sich beispielsweise nur verheiratete Partner, um sicher zu gehen, sich ja nicht binden zu müssen weil der andere bereits in festen Händen ist. Andere Menschen mit Bindungsangst führen nur Wochenendbeziehungen, damit immer eine gewisse Distanz in der Beziehung bestehen bleibt.

Diese Anzeichen und gleichzeitig Strategien dienen lediglich dazu, einer dauerhaften Partnerschaft aus dem Weg zu gehen. Körperliche Symptome äußern sich bei den Betroffenen ähnlich wie bei allen anderen Angstzwängen durch Panikattacken, Herzrasen oder Beklemmungsgefühl.

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Ursachen: Erlebnisse in frühester
Kindheit und mangelnde Selbstliebe

Die Ursache dieser Unsicherheit und Ängstlichkeit ist häufig eine geringe Selbstliebe und das eigene eingeschränkte Selbstwertgefühl. Vielleicht kennen Sie das Gefühl, einer Sache scheinbar nicht gewachsen zu sein. Diese Überforderung in gewissen Lebenssituation hat oft mit eigenen inneren Blockaden zu tun. Sich rasch vereinnahmt zu fühlen zeigt aber auch, dass Sie sich nicht leicht abgrenzen können in entscheidenden Momenten.

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Psychologen bestätigen, dass die Ursachen für Bindungsängste weit zurückliegen können in der Psyche eines Menschen. Hier spielen oft früheste Traumata im Säuglings- oder Kleinkindalter eine wesentliche Rolle. Ihre eigenen Erfahrungen in den frühen Lebensabschnitten prägen Ihre Fähigkeit, sich später in einer Beziehung binden zu können. So können Bindungs- und Beziehungsangst entstehen.

Ein wesentlicher Faktor ist die frühe Beziehung und Bindung zur Mutter als erste wichtige Bezugsperson eines neu geborenen Menschen. Diese entsteht bereits während der Schwangerschaft und endet nicht mit der Durchtrennung der Nabelschnur. Das Neugeborene ist weiterhin auf die Liebe, Wärme und Nahrung der Mutter angewiesen. Ohne sie kann es nicht überleben.

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Fehlt einem Menschen diese Verbindung als neuer Erdenbürger, kommt es zu Gefühlen von Verlassenheit und Angst. Diese sehr frühen Erfahrungen laufen unbewusst ab, werden im Gehirn abgespeichert und sind prägend für eine spätere Bindungsfähigkeit, die der Mensch als Erwachsener dann kaum kontrollieren oder beherrschen kann.

Viele wissenschaftliche Studien zeigen in eindrücklicher Weise, wie sehr alle menschliche  Motivation durch Anerkennung, Wertschätzung und Zuneigung beeinflusst wird. Es scheint so, dass das Bedürfnis nach vertrauensvollen Bindungen vom Anfang an im Menschen verankert ist. Den Mangel daran später zu überwinden ist schwierig aber nicht unmöglich. Liebe heilt bekannterweise vieles.

Bindungsangst überwinden

Männer und Frauen, die unter Bindungsangst leiden, sind durchaus beziehungsfähig. Allerdings entfliehen sie allen Zwängen, dem Klammern und Einengen in einer Partnerschaft.

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Sie überwinden eine Bindungsangst, indem Sie sich dem Problem stellen und sich ehrlich eingestehen, was Sie bedrückt. Machen Sie sich bewusst, dass hinter dieser Schwäche meist die oben erwähnten Kindheitserlebnisse stehen. Sich selber einzugestehen, dass Sie darunter leiden, ist der erste Schritt zur Heilung.

Finden Sie durch Selbstreflexion heraus, wovor Sie ganz konkret Angst haben wenn eine Beziehung im Entstehen ist. Was schreckt Sie vor der Partnerschaft mit dem geliebten Menschen wirklich ab? Welchen Verpflichtungen meinen Sie, nicht gerecht werden zu können? Was glauben Sie zu verlieren, wenn Sie sich binden? Notieren Sie sich Ihre persönlichen Gedanken dazu und lassen Sie innerlich alles los, was Sie belastet.

Es kann hilfreich sein, die Symptome einer extremen Bindungsangst bei Männern oder Frauen durch eine Therapie unter fachärztlicher Anleitung zu überwinden.

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