Sexsucht Depression

Sexsucht und Depression: Wenn die Lust zur Last wird

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Sex ist ein wichtiger Bestandteil in Beziehungen und soll dem Einzelnen Freude und Erfüllung bringen. Doch was passiert, wenn die Lust außer Kontrolle gerät und zur Sucht wird? Sexsucht ist eine Verhaltenssucht, die sich durch einen unkontrollierbaren Drang nach sexueller Aktivität auszeichnet. Doch nicht nur das: Sexsucht kann auch mit Depressionen einhergehen und das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. In diesem Blogartikel erfahren Sie mehr über das Thema Sexsucht und Depressionen und welche Therapiemöglichkeiten es gibt.

Sexsucht und Depression – Den Zusammenhang verstehen

Sexsucht und Depressionen sind oft eng miteinander verbunden. Viele Betroffene leiden dann unter depressiven Verstimmungen und Stimmungsschwankungen.

Die Gründe dafür sind vielfältig und bedingen sich oft gegenseitig: Zum einen kann die Sexsucht selbst zu Depressionen führen, zum anderen können aber auch Depressionen die Ursache für die Sexsucht sein. Als Betroffener versuchen Sie, Ihre negativen Gefühle durch sexuelle Aktivität zu kompensieren und geraten dadurch in einen Teufelskreis von Lust und Frustration.

Sexsucht Depression

Depression und Sexsucht fühlen sich oft wie ein Boxkampf an. Die Depression ist der Gegner, der den Betroffenen immer wieder zu Boden schlägt und ihn daran hindert, aufzustehen. Die Sexsucht ist aber auch der vermeintliche Freund, der den Süchtigen in die Ecke drängt und dazu bringt, immer wieder Schläge einzustecken.

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Depression und Sexsucht gehen oft Hand in Hand, da Menschen, die unter Depressionen leiden, oft versuchen, ihre Stimmung mit sexuellen Aktivitäten zu verbessern. Dies führt in vielen Fällen zu einem Teufelskreis, da die Sexsucht die Depression verschlimmern und die Person in einen noch tieferen emotionalen Zustand bringen kann, aus dem sie oft nur schwer wieder herauskommt.

Betroffene sollten professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um sowohl die Depression als auch die Sexsucht zu behandeln und einen Weg zu finden, um aus dem Boxring auszusteigen. Je eher, umso besser.

Was ist Sexsucht?

Sexsucht ist eine psychische Störung, ebenso wie eine Depression, die mit einem gesteigerten sexuellen Verlangen einhergeht und nur schwer zu kontrollieren ist. Betroffene verlieren dabei die Kontrolle über ihre sexuellen Handlungen, was immer wieder zu negativen Auswirkungen auf ihr Leben führt.

Es kommt dann zu Beziehungsproblemen, finanziellen Schwierigkeiten oder beruflichen Krisen. Sexsucht kann auf verschiedenen sexuellen Aktivitäten basieren, wie zum Beispiel Sex mit Partnern, Masturbation, Pornografie oder Cybersex.

Sexsucht Depression

Sexsucht ist nicht dasselbe ist wie ein gesundes sexuelles Verlangen oder eine hohe Libido. Sexsucht kann behandelt werden, und es ist für Betroffene wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.

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Sexsucht und Depression werden meist in Form einer Verhaltenstherapie oder einer spezialisierten Therapie behandelt, um den Betroffenen zu helfen, das eigene Verhalten und die eigenen Bedürfnisse besser zu verstehen und zu kontrollieren.

Ursachen der Sexsucht

Die Ursachen der Sexsucht sind noch nicht vollständig erforscht. Fachleute vermuten aber, dass sowohl biologische als auch psychologische Faktoren wie traumatische Erlebnisse in der Kindheit oder eine gestörte Beziehung zu den Eltern öfters eine Rolle dabei spielen. Auch Depressionen können eine Ursache für Sexsucht sein.

Mögliche weitere Ursachen von Sexsucht sind sehr vielfältig und zu komplex, um sie alle hier aufzuzählen. Im Folgenden lesen Sie fünf mögliche Ursachen:

#1 Traumatische Erfahrungen

Sexsucht kann eine Art Bewältigungsmechanismus für traumatische Erfahrungen wie sexuellen Missbrauch oder Vernachlässigung sein. Was sich krass anhört kommt doch immer wieder in allen Gesellschaftsschichten vor, wie Expert*innen betonen. Bleiben solche Erlebnisse unentdeckt, kann das für Betroffene schwerwiegende Auswirkungen auf ihr ganzes Leben bedeuten.

Sexsucht Depression

#2 Psychische Erkrankungen

Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angstzuständen oder Persönlichkeitsstörungen weisen manchmal ein höheres Risiko für Sexsucht auf. Sie kompensieren ihre emotional negativen Empfindungen mit erhöhtem Sexkonsum.

#3 Biologische Faktoren

Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte neurologische und hormonelle Faktoren eine Rolle bei der Entstehung von Sexsucht spielen können.

Hypersexualität kommt oft in Verbindung mit bipolaren Erkrankungen vor oder geht mit dem Konsum stimulierender Substanzen wie beispielsweise Kokain Hand in Hand. Persönlichkeitsstörungen sollen in manchen Fällen eine Hypersexualität verursachen und deshalb Seitensprünge legalisieren.

#4 Soziale Faktoren:

Eine Kultur, die Sexualität als Tabu betrachtet oder eine Umgebung, in der Sexualität übermäßig betont wird, kann das Risiko für Sexsucht erhöhen.

#5 Beziehungsprobleme

Schwierigkeiten in Beziehungen, wie zum Beispiel Untreue oder Trennung, können dazu führen, dass Menschen Sex als Mittel zur Bewältigung von Stress oder emotionaler Belastung nutzen.

Von Sexsucht Betroffene masturbieren häufig mehrmals täglich, um sich mit sexuellen Reizen zu befriedigen und unterliegen bereits einem Suchtverhalten.

Hypersexuelle Menschen sind dann kaum mehr in der Lage, Kontakte zu knüpfen oder Freundschaften und andere Beziehungen aufrechtzuerhalten. Betroffenen, die in einer Partnerschaft leben, sind kaum mehr in der Lage, ein befriedigendes Sexleben mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin zu leben.

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Diese hier genannten Faktoren führen nicht immer zu Sexsucht. Sie können mögliche Auslöser für Sexsucht und Depression sein. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie oder jemand, den Sie kennen, an Sexsucht leiden könnte, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Eine spezifische Sexualtherapie hilft Betroffenen häufig, das eigene Verhalten sowie die eigenen Bedürfnisse besser zu verstehen und das Vertrauen in sich selbst wiederherzustellen.

Symptome der Sexsucht

Die Symptome der Sexsucht sind vielfältig und von Person zu Person unterschiedlich ausgeprägt. Typische Anzeichen sind immer ein unkontrollierbarer Drang nach sexueller Aktivität, ein gesteigertes sexuelles Verlangen und ein zwanghaftes Verhalten.

Betroffene können ihre sexuellen Wünsche und Fantasien nicht mehr kontrollieren und vernachlässigen dabei oft andere wichtige Bereiche ihres Lebens.

Sexsucht Depression

Sexsüchtige sind ständig auf der Suche nach dem „Kick„. Allerdings ist eine hohe Frequenz sexueller Aktivität kein Beweis für Sexsucht. Entscheidend ist, dass Sex zwanghaft ausgeübt und trotz negativer Folgen in problematischem Ausmaß praktiziert wird.

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Betroffene erleben häufig einen Kontrollverlust über sexuelle Handlungen und Phantasien, sowie eine Unfähigkeit, das eigene Verhalten zu verändern, trotz negativer Konsequenzen für sich und andere, z.B. in Partnerschaft, sozialem oder beruflichem Umfeld.

Berufliche Schwierigkeiten können auftreten, wenn sich alles nur noch um Sex dreht und Betroffene ihre Aufgaben vernachlässigen.

Wie viel Sex ist krankhaft und wie viel gesund?

Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Die sexuelle Aktivität und das sexuelle Verlangen sind individuell abhängig von der jeweiligen Person und können sehr unterschiedlich sein.

Wenn jemand allerdings permanent und sehr intensiv ein sexuelles Verlangen hat, wird der ganze Alltag davon bestimmt. Und dies ist häufig ein Anzeichen für eine Hypersexualität (Sexsucht).

Betroffene erleben ständige sexuelle Fantasien, exzessiven Pornofilm-Konsum, häufiges Masturbieren, ständig wechselnde Sexualpartner und einen Kontrollverlust über sexuelle Handlungen und Phantasien. Oft kommt zur Sexsucht dann noch eine Depression hinzu.

Sexsucht Depression

Denn Sexsüchtige leiden selbst unter dem oben genannten Zwang und führen kein glückliches Leben mehr. Es ist für sie sehr schwer, aus dem Teufelskreislauf einer Sucht auszusteigen.

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Deshalb benötigen Betroffene meist professionelle Hilfe und das gemeinsame Arbeiten an ihrer Beziehung zusammen mit dem Partner oder der Partnerin, um eine gesunde und erfüllende Sexualität zu leben.

Eine spezifische Sexualtherapie kann Betroffenen helfen, das eigene Verhalten sowie die eigenen Bedürfnisse besser zu verstehen und neues Vertrauen in sich selbst und in das Leben wieder herzustellen.

Ein Traumatherapie unterstützt von Sexsucht Betroffene, mögliche negative Erfahrungen in der Kindheit oder Jugend zu bewältigen und so wieder Anschluss im Leben zu finden.

Sexsucht und Depression: Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen

Sexsucht und Depressionen können das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Viele leiden unter Scham- und Schuldgefühlen und ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Auch Beziehungen können unter der Sexsucht leiden, da Betroffene oft nicht in der Lage sind, eine gesunde und erfüllende Sexualität zu leben.

Auswirkungen auf eine bestehende Beziehung

Sexsucht und Depression wirken sich auf eine Beziehung sehr negativ aus. Stellen Sie sich vor, Sie sind in einer Beziehung mit einem sexsüchtigen Partner. Ihr Partner vernachlässigt Sie und Ihre Beziehung, da er sich nur noch auf seine sexuellen Bedürfnisse konzentriert.

Er zieht sich vielleicht regelmäßig zurück und verweigert häufig den Kontakt zu Ihnen oder anderen Personen.

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Sie fühlen sich deshalb unattraktiv und ungeliebt, da Ihr Partner für Sie kaum mehr zur Verfügung steht und ständig nach neuen sexuellen Erfahrungen sucht und sich nicht auf Sie und Ihre Beziehung konzentriert.

Sexsucht Depression

Auch können bei von Sexsucht Betroffenen selbst Scham- und Schuldgefühle dazu führen, dass sich solche Partner*innen deshalb zurückziehen und isolieren. Die Beziehung kann dadurch stark belastet werden und im schlimmsten Fall sogar zerbrechen.

Therapiemöglichkeiten bei Sexsucht und Depression

Mit einer Psychotherapie oder einer Paartherapie ist es oft möglich, die Beziehung im Falle von Sexsucht und Depression zu stabilisieren und das gegenseitige Vertrauen wiederherzustellen. Die gesellschaftliche Tabuisierung von Sexsucht und die damit verbundenen Scham- und Schuldgefühle hindern Betroffene allerdings häufig daran, sich anderen Menschen anzuvertrauen.

Wenn es Betroffene schaffen, trotzdem in eine Therapie zu gehen, können Sexsucht und Depression oft gleichzeitig behandelt werden. Dabei wird eine angemessene Diagnose gestellt und eine individuelle Behandlung angeboten.

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Eine spezifische Sexualtherapie unterstützt Betroffene dabei, sich mit dem Thema Sexsucht begleitet auseinanderzusetzen und das eigene Verhalten sowie die eigenen Bedürfnisse besser zu verstehen. Auch eine Psychotherapie ist ein gutes Mittel, die zugrunde liegenden emotionalen Probleme zu identifizieren und zu behandeln, die zur Depression beitragen.

Sexsucht Depression

Eine Kombination aus beiden Therapieformen ist besonders effektiv. Es ist wichtig, dass die Diagnose von einem Arzt gestellt und die Behandlung von einem erfahrenen Fachmann durchgeführt wird, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Psychotherapie

Eine Psychotherapie kann Betroffenen helfen, ihre Sexsucht und Depressionen zu überwinden. Denn sie lernen in der Therapie, negative Gefühle zu erkennen und zu verarbeiten. Ziel ist es, Strategien zur Selbstkontrolle zu erlernen und damit die eigene Beziehung zu verbessern.

Medikamente

In einigen Fällen setzen Ärzte auch Medikamente ein, um die Symptome der Sexsucht und Depressionen zu lindern. Dabei handelt es sich meist um Antidepressiva oder andere Psychopharmaka.

Selbsthilfegruppen

Nicht zuletzt sind Selbsthilfegruppen in der Lage, Betroffenen zu helfen, ihre Sexsucht und Depression zu überwinden. In der Gruppe können sie sich mit anderen Betroffenen austauschen und sich gegenseitig unterstützen.

Fazit – Sexsucht und Depression

Sexsucht und Depressionen sind ernstzunehmende Erkrankungen, die das Leben der Betroffenen und auch ihrer Angehörigen stark beeinträchtigen können. Sie erkennen eine Erkrankung an den oben beschriebenen Symptomen. Aber letztendlich sollte ein Artz die Diagnose stelle.

Im Falle von Sexsuch und Depression gibt es Hilfe: Eine Psychotherapie, Medikamente oder Selbsthilfegruppen können Betroffenen dabei helfen, ihre Erkrankungen zu überwinden und ein erfülltes Leben zu führen.

Wenn Sie selbst betroffen sind oder jemanden kennen, der Hilfe benötigt, zögern Sie nicht, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.


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